| Chantal Billaud

Was hat denn die Kriminalprävention mit Welpen zu schaffen? Eine berechtigte Frage, denn gerade mit Tierbabys verbinden die meisten von uns alles andere als miese Geschäfte, im Gegenteil: Tierbabys bringen Herzenswärme und Knuddelstunden in die gute Stube und bereichern für viele Menschen den oft eher harten Alltag. Gerade diesen Umstand nützen geldgierige «Tierzüchter» und Betrüger aus.

Mit süssen Welpenfotos und Appellen an das Tierfreundeherz werden immer mehr Menschen dazu bewogen, sich im Internet ein Tier «zu bestellen». Falls Sie sich so einen Schritt überlegen, beherzigen Sie einen einzigen Ratschlag, der verhindert, dass Tiere und/oder Ihr Portemonnaie bluten müssen: Kaufen Sie NIE ein Tier über Internet! Mit diesem Tipp verhindern Sie zwei unterschiedliche Deliktsformen, einen mit und einen ohne Tiere:

1. Der illegale Tierhandel

Über Internet gehandelte Tiere stammen oft aus unkontrollierten Züchtungen und werden von geldgierigen, kriminellen Tierhändlern kontrolliert. Wenn Sie ein Tier aus dem illegalen Tierhandel erwerben, unterstützen Sie damit Kriminelle. Oft sind solcherart gehandelte Tiere auch traumatisiert, geschwächt oder krank und Sie und das Tier haben grosse Probleme im Anschluss. Sie retten kein einziges Tier, wenn Sie sich auf solche kriminelle Händler einlassen. Im Gegenteil, Sie befeuern illegale Züchtungen und tragen dazu bei, dass sich das Tierleid vergrössert. 

2. Der Vorschussbetrug

Es gibt aber noch ein weiteres Risiko beim Tiererwerb über Internet. Sie wissen nämlich nicht, ob das Tier überhaupt existiert. Internetbetrüger haben den Welpenhandel entdeckt und bieten süsse kleine Welpen an, die nur auf den Bildern existieren. Tierfreunde werden nicht nur mit herzerwärmenden Fotos angelockt, sondern auch mit herzzerreissenden Tierschicksalen, die Sie mit dem Erwerb des Tieres beenden können sollen. Die Bilder und die Geschichten sind allesamt erstunken und erlogen und wenn Sie sich auf diese Betrüger einlassen, werden Sie langsam aber sicher zur Kasse gebeten; für Transportkosten, für Tierarztkosten, für Dokumente am Zoll, und so weiter und so fort. Wenn Sie dann misstrauisch werden und aus dem Handel aussteigen möchten, wird gar damit gedroht, den kleinen Welpen einschläfern zu müssen!

Sie sehen, es gibt zwei gewichtige Gründe, Tiere nicht über Internet zu kaufen und ganz viele gewichtige Gründe, sich bei der Anschaffung von Tieren Zeit zu lassen, sich gut zu informieren und sich mit anerkannten Tierheimen oder Züchtern in Verbindung zu setzen!

Hinweise, worauf Sie beim Kauf und der Haltung eines Tieres achten müssen, finden Sie beim Schweizer Tierschutz.

Spannendes und Informatives zum Thema «Tiere und Kriminalität» finden Sie auch in unserem SKP INFO 1|2019!  

Kategorien: Betrug

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