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Werden Sie per E-Mail bedroht oder erpresst? Sollen Sie Zahlungen leisten, damit keine Fotos oder Videos von Ihnen beim Porno schauen veröffentlicht werden, damit Ihre Festplatte nicht gesperrt wird oder Sie nicht Opfer einer Säureattacke werden?

Muss ich diese Drohungen ernst nehmen?

Meistens handelt es sich um Spam: Tausende Empfänger werden auf gut Glück kontaktiert und mit leeren Drohungen eingedeckt. Um eine reale (Be-)Drohung oder tatsächliche Hacking-Angriffe auszuschliessen, beantworten Sie die folgenden Fragen:

Wurde ich gehackt?

Haben Sie Hinweise auf Viren oder Malware auf Ihren Geräten? Haben Sie beispielsweise dubiose Attachments runtergeladen, und hat Ihr Virenscanner seltsame Dateien gefunden?

Nein: Mit grosser Wahrscheinlichkeit wurden Sie nicht gehackt. Weiter zu Punkt 7.
Ja: Lassen Sie Ihr Gerät von IT-Spezialisten untersuchen.

Gibt es Aufnahmen von mir beim Porno schauen?

Stehen im E-Mail genaue und korrekte Angaben zu Ihrem Pornokonsum (die Webseite, der Inhalt des Pornos, der Zeitpunkt etc.)?

Nein: Mit grosser Wahrscheinlichkeit handelt es sich um Spam. Weiter zu Punkt 7.
Ja: Sie wurden möglicherweise tatsächlich beim Pornokonsum gefilmt. Reagieren Sie dennoch nicht auf die Drohung und das E-Mail. Folgend Sie stattdessen den Anweisungen unter Punkt 6 und auf der Themenseite Sextortion: «Wenn ich Opfer geworden bin»

Plant jemand, mich zu attackieren oder vernichten?

Stehen im E-Mail genauere Angaben zur Person, die Ihnen Böses will und weshalb sie Ihnen schaden will, also Details, die nur Personen, die Sie wirklich kennen, wissen können?
Oder werden Sie derzeit auch per SMS, Post oder beim direkten Kontakt von der gleichen Person bedroht?

Nein: Mit grosser Wahrscheinlichkeit handelt es sich um Spam. Weiter zu Punkt 7.
Ja: Gehen Sie auf einen Polizeiposten und erstatten Sie eine Anzeige gegen diese Person.

Woher haben die Erpresser meine persönlichen Daten?

Manchmal werden Drohmails mit persönlichen Daten versehen, um die Drohung plausibler zu machen. Ihre E-Mail-Adresse und die persönlichen Angaben, die in der Spam-Nachricht enthalten sind (z.B. veraltete Passwörter, Kontoangaben etc.), sind wahrscheinlich zusammen mit den Daten von zig anderen Usern gestohlen und im Darknet zum Verkauf angeboten worden. Gekauft werden gestohlenen E-Mail-Adressen von Kriminellen, die z.B. mit solchen Droh-E-Mails oder Erbschaftsanfragen Geld verdienen möchten.

Warum haben manche SPAM-Drohmails die eigene E-Mail-Adresse als Absender?

Die Absender einer E-Mail lassen sich relativ leicht fälschen. Das Gleiche gilt übrigens für Telefonnummern (Spoofing).

Was soll ich jetzt tun?

  • Löschen Sie das Mail bzw. verschieben Sie es in den Junk-Ordner.
  • Achten Sie grundsätzlich darauf, verschiedene und gute Passwörter zu verwenden.
  • Folgen Sie den Anweisungen auf der Themenseite Hacking und Malware: «Was kann ich tun?»
  • Informieren Sie Ihr Umfeld über solche Drohmails, damit Ihre Bekannten, Freunde und Ihre Familie sich nicht zu Zahlungen verleiten und erpressen lassen.

Muss ich den Erhalt dieses E-Mails der Polizei melden?

Nein, die Polizei kennt die Inhalte solcher Mails in der Regel bereits. Die in den E-Mails vorhandenen Bitcoin-Adressen können allerdings Hinweise auf die unbekannte Täterschaft liefern. Melden Sie sie via stop-sextortion.ch

Kategorien: Medienkompetenz

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